ARCHITEKTUR



Das typische Bremer Haus tritt zwar im Straßenbild in vielen verschiedenen Varianten auf, jedoch lassen sich mehrere gemeinsame Stilmerkmale feststellen:

  1. Raumaufteilung
    Grundriß, Schnitt
  2. Außentreppe
  3. Portikus
    Vordach und Vorhalle
  4. Risalit, Erker und Veranda
  5. Details der Fassade
    Fenster, Türen
    Gliederungs- und Schmuckelemente
    Gesims, Kranzgesims
    Pilaster und Halbsäulen
    Tympani

    detail photo
  1. Raumaufteilung

    Grundriß
    Schnitt
    Der Schnitt des Bremer Hauses weist eine Besonderheit auf: Die Straße liegt etwa ein bis eineinhalb Meter höher als der Garten. Die relativ niedrige Lage Bremens über dem Meeresspiegel machten einen Aushub für Kellerräume meist unmöglich. Daher wurden die Häuser nur wenig tiefer gegründet, und der Aushub dazu benutzt, das Straßenniveau anzuheben. Damit trat der "Keller" zur Straße hin als Sockelgeschoß, zum Garten als Vollgeschoß in Erscheinung.

  2. Außentreppe
    Da die Straße wie unter Raumaufteilung beschrieben bedeutend höher als das unterste Geschoß lag, war die Anlage mehrerer Treppen nötig, um von der Straße in die Hochparterre bzw. in das Kellergeschoss zu gelangen.
  3. Portikus
    Das oft regnerische und stürmische Wetter im norddeutschen Flachland erforderte ein Vordach an den Bremer Häusern. Dieses wurde teilweise auch als Vorhalle ausgeführt und stellte eine optische Fortsetzung der Außentreppe dar. Wurde auf ein Vordach verzichtet, gab es jedoch immer einen Windfang. Der Windfang war ein nahezu quadratischer Raum hinter der Haustür, der zum Haus durch eine zweite Tür abgetrennt war.
  4. Risalit, Erker und Veranda
    Durch die von Haus zu Haus wiederkehrenden Elemente Treppe und Portikus wird die Straße optisch gegliedert. Ein weitere Gliederung entsteht durch den sehr verbreiteten Erker, der zur Vergrößerung des Wohnzimmers dient. Teilweise erstreckt sich der Erker als Risalit über die gesamte Höhe des Hauses. Dadurch, daß oft mehrere Häuser zugleich gebaut wurden, wird die Straße durch die Elemente Treppe und Erker rhythmisch gegliedert. Ist die Straßenfassade nach Süden gewandt, findet man oft anstelle des Erkers eine vollverglaste Veranda.
  5. door photo
  6. Details der Fassade
    Das Bremer Haus weist auf der Fassade verschiedene stilistische Merkmale auf. Ab dem Entstehungsjahr - etwa 1850 - sind bis 1920 drei wesentliche Baustile zu finden: Klassizismus, Historismus und Jugendstil. Da die Baumeister einen bestimmten Stil verwirklichten, sind zeitliche Grenzen der Epochen nicht sinnvoll. Es läßt sich jedoch sagen, daß klassizistische Bauten in den zentrumsnahen Stadtteilen, spätere Baustile wie z. B. Jugendstil eher in neueren, weiter vom Stadtzentrum emtfernten Straßen zu finden sind.
    Hans-Christoph Hoffmann gliedert die Erscheinungsformen in mehrere Stile:
    Bemerkenswert ist jedoch, daß epochale Elemente fast ausschließlich auf der Fassade zu finden sind, der eigentliche Baukörper unabhängig von Zeitgeschmack ähnliche Formen aufweist.
    Mehrere Fenster übereinander gliedern die Fassade eines Gebäudes, sie bilden eine Achse. Bremer Häuser sind meistens drei- oder vierachsig. Die Umrahmung des Fensters bot Platz für besondere Stilmerkmale, wie z. B. Halbsäulen oder Pilaster an den Seiten des Fensters, über dem Fenster Dreiecksgiebel (Tympanon) oder Segmentgiebel. Besondere Mühe wurde auf die Türen verwendet. Sie waren aus Holz und mit Schnitzereien reich verziert.
    Teilweise sind an Kellergeschoß und Hochparterre unterschiedliche Formen der Wandgestaltung zu finden, zwischen den Geschossen Gesimse, und zum Dach ein Kranzgesims, welches oft zum Schmuck verzierte Enden der Dachbalken beinhaltete.



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