HIStorischer KF

In HEUREKA Nr.1 hat Hermann damals über Michael Jacksons letztes Album berichtet und sich damit wenige Freunde unter seinen (Michaels) Anhängern gemacht. Ich werde nun versuchen, in Hermanns Fußstapfen zu treten, indem ich mir sein (Michaels) neues Album HIStory (es lebe die Emanzipation der Frau) für viele Francs kaufte und das herzergreifende Inlay durchlas. Die enthaltenen neuen Titel hätten sich ohne den Greatest Hits-Aufguß wohl nicht verkauft, da sie, wenn man von Scream absieht, aufgrund ihrer außerordentlichen Originalitätslosigkeit nicht gerade ein Ohrenschmaus sind, sondern einem gehörig auf die Nerven gehen und jede Autofahrt versauen können. Aber auch sein Bestes hat mich nachträglich davon überzeugt, daß Michael Jackson als letzter den Titel King of Pop verdient, es sei denn man verkürzt Pop auf Warenhausmusik (Oder ist PoP die Kurzform für Poppen ohne Piemann?). Das Lied "Billie Jean" ist wirklich gut (von den Bates interpretiert) und "Black or White" ist sehr paradox, wenn man sich überlegt, daß er sich die Haut bleichen läßt und beinahe nur noch weiße Freunde hat (auf einem Bild ist er weißer als Liz Taylor). Die Version von "The Way You Make Me Feel" wird leicht von der Otto-Interpretation übertroffen. "Rock With You" und "She's Out Of My Life" lassen wir mal genauso als pubertäre Ausrutscher durchgehen, wie die NDR 2 Erkennungsmelodie "Don't Stop 'Till You Get Enough".

Um Euch nicht mit noch mehr detaillierter Pop-Kultur zu füttern, tue ich nun etwas, wozu HIS songs geradezu einladen: Nach Themen orden!

Schublade Nr.1: Ich-bin-gar-kein-tuntiges-Muttersöhnchen- sondern-ein-ganz-harter-Bursche: "Bad; Thriller (gutes Video); Beat it (Immer mitten in die Fresse 'rein - "Schunder-Song" für anglo-amerikano-homo-philes Publikum) und D.S."

Schublade Nr.2: Aber-ich-habe-einem-butterweichen-Kern: "I Just Can't Stop Loving You; Remember The Time; Stranger In Moscow; You Are Not Alone (Für seinen degenerierten Affen oder für seine Frau [Oh, sorry: Ex-Alibi-Lebensabschnittspartnerin.] geschrieben?); Childhood (Keiner versteht mich, die Leute sagen, ich sei nicht okay, weil ich diese elementaren Dinge liebe, wie z.B. meinen eigenen Disney-Park und kleinen Jungs am Zipfel zu ziehen.)"

Schublade Nr. 3: Ich-bin-der-größte-beste-einzige-Retter-der-Erde- also-warum-will-Greenpeace- mich-nicht-haben?: "Man In The Mirror; Heal The World und Earth Song (Ich habe keinen Jesus-Komplex, weil ich einfach besser bin als er - ich kann nämlich mit einem Fußtritt Wind erzeugen, der den Regenwald rettet.)"

Dann bleiben noch "Come Together" (Man muß die Mühe honorieren, mit der er diesen genialen Beatles-Song in eine Waschmittelwerbung verwandelt hat.) und "The Girl Is Mine" (Paul schäm Dich!)

Wenn mich nicht die Hellwein-Bilder im Inlay (Hier haben Kinder mit denen Michael Jackson fertig war Modell gestanden.) von der Tatsache überzeugt hätten, daß HE pervers ist, dann aber doch sicher sein Auftritt bei Wetten,daß...?, wo HE sich ständig zwischen die Beine griff (vermutlich, um zu überprüfen, ob noch alles, oder überhaupt etwas da ist.) und halb Deutschland seine Hühnerbrust zeigen mußte.

Aber wir wollten ja über sein neues(?) Album sprechen. Deshalb komme ich nochmals auf das kleine Heftchen zu sprechen, daß sich, nebst den Casseten (oder CDs) finden läßt. Auf den ersten Seiten liest man, daß Jaqueline Kennedy Onassis (da muß sie schon schwer krank gewesen sein), die sein Gezappel mit dem Tanzen Fred Astaires oder Gene Kellys vergleicht; oder Liz Taylor, deren Ehrenbezeichnungen und Lobeshymnen für Gott selbst gemeint sein könnten und die ihn dann abschließend zum King of Pop ausruft; und Steven Spielberg, der ihn als Illusion beschreibt (Ja, genauso, wie im Jurassic Park); Ronald Reagen, der ihn ein herausragendes Beispiel für die Jugend der Welt nennt, hat übrigens Alzheimer. Es folgen die Auflistung seiner Preise (sniff, sniff Eichenlaub) und seine ganz persönlichen Danksagungen, an denen man erkennt, wie sehr er alles und jeden liebt (das Wort friend taucht auf drei DIN A6 Seiten sechs, das Wort love gar achtundzwanzig Mal auf. Wer im Englischen noch nicht so gut steigern kann, oder der ausgefallene Liebesbeteuerungen sucht, dem seien diese Seiten ans Herz gelegt. Also: Thank you for showing me the way, for being the star that brightens my galaxy and the force that strengthens me, for inventing the Phonograph, for being my inspiration, for love, support, loyalty, dedication, everlasting friendship, for living in the same dream forever and for being there when needed. I dearly, madly, truely and forever love you. Extra, very special to you, you are the real King, but the music lingers on, I miss you dearly, madly, truely and forever. We salute you as a giant among men. You are History.

Love, deep appreciation und leckt mich (Zitat aus dem Breakfast-Club), Euer Jean.


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